Ich fluche für mein Leben gerne. Zugegebenermaßen ist das wenig damenhaft, aber gegen meine Natur kann ich nicht an. Und schließlich komme ich vom Land, da muss man früh lernen, sich zu wehren. Besonders als Frau. Und wenn man bei den Kraftausdrücken nicht mithalten kann, dann wird man nichts bei der Landjugend. Also war ich früh ganz vorne mit dabei. Quasi als Überlebensstrategie.
Ich gehörte auch zu den ersten, die mit ausländischen Schimpfworten um sich werfen konnte. Da unser Hood polyglott war, erlernte ich all die gängigen Flüche und Beschimpfungen in den wichtigsten Sprachausprägungen des Dorfes. Ich fluchte auf griechisch, beschimpfte auf türkisch. Und auf Eitorfer Platt. Mein Repertoire an englischen Flüchen vergrösserte ich auf einer Studienreise nach Irland, Spanisch kam während des Studiums dazu. Heute kann ich in fünf Sprachen und gut sechs Dialekten fluchen. Auch in die Tierwelt bin ich schon vorgedrungen: ich schimpfe wie ein Rohrspatz.
Manche Menschen mißverstehen solche Ausbrüche möglicherweise als Indiz für niedere Herkunft, schlechte Schulbildung oder ein gepflegtes Tourette-Syndrom. Die haben keine Ahnung. Die wissen nicht, wie befreiend es sein kann, sich etwaigen Ärger stante pede von der Seele zu rotzen. Fluchen befreit, meckern macht glücklich, dissen entspannt. Und weniger verlogen als das übliche Schönwettergerede ist es auch.
Mancher Politiker der alten Schule, der noch ein Gesicht und nicht nur einen Namen hatte, der hätte mich verstanden. Ein Joschka Fischer, der raunzte „Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch“ oder ein Helmut Schmidt, der vom Rednerpult brüllte „Es ist doch immer dieselbe alte Scheiße, die hier erzählt wird!“ Das ist herrlich, das ist authentisch, das macht Spaß. Und das, was den heutigen Nasen in der Politik mit ihrem schleimigen Betroffenheitsgerede abgeht. Pissnelken sind das, meine ich.
Für Mitflucher und Auchschimpfer, für Meckerer, Motzer und Stänkerer anbei ein paar beschissene Links:
Mit Verlaub, Herr Präsident…: Große Männer, grobe Worte, geniale Reden. (Audio CD)
Und wer mich gleich hier and Ort und Stelle zur Sau machen will – nur zu. Be my guest!
ich bin nicht so gut im Fluchen, aber recht hast du.
Aber das macht doch nichts. Wenn Du aber diesbezüglich ein bisschen Coaching brauchst, lass es mich wissen.
Fluchen, schimpfen und zetern ist wichtig und lustig. Insbesondere in Dialekten. Und da wiederum insbesondere auf Plattdeutsch, wobei das ja streng genommen kein Dialekt, sondern eine Sprache ist.
Ja dann los. Du hast die explizite Flucherlaubnis. Bühne frei:
Klei mi an Mors, Spökenkieker und Quackedööl!
Hervorragend. Und fühlst Du Dich schon besser?
Ich habe mich ja vorher nicht schlecht gefühlt und die Beschimpfung kam auch nicht von Herzen, weil sowas ja auch einen Grund braucht. Zumal die Bezichtigung des Gespenstersehens und des sinnlosen Rumjammerns ja nun auch völlig aus der Luft gegriffen sind.
Es kann immer geschimpft werden, man muss nur wollen.
Na dann los. Muss ich Euch Nulpen den jedes böse Wort aus dem Hals schlagen?
der beitrag ist ’ne beschissene drecksauerei!
vrdmmte pisse elendige!
ich kotz gleich auf die tastatur, die sau.
wie kann man nur sowas matschiges schreiben.
scheisse!
cooler text, du bitch.
Mein Bester. Du sprichst mir aus der Seele. Ich musste beim Schreiben auch schon würgen & dachte mir nachher „Alberne Scheiße, Pottsau.“ ;-)
es ist aber auch eine verflucht verfickt schwierige sache, scheissgute texte dahinzurotzen. ich bin jedes mal kotzend verwirrt, wenn jemand so eine geile kacke abliefert, obwohl ichs nie hätte hinbekommen können. vrdmmt!
selber sau, du bitch.
JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA JA
Mother fucking son of a bitch – > NEIN
Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen Blümchen
Biene (Rock’n Roll …. Fuck you all)
Richtig so. Lassen Sie es raus. Befreien Sie sich von den Zwängen. Pfeiffen Sie auf gesellschaftliche Konventionen.
ist doch alles scheisse!
vrdmmt scheisse sogar.
#soistdas
Ja. So ist das. Umso besser ist es doch, dass es hier einen Ort gibt, an dem man auch mal schonungslos die Wahrheit sagen darf.
ja, vrdmmt.