Ist es nun Fluch oder Segen, dass ich aus triftigen Gründen die Nachmittagsspiele – wenn überhaupt – nur mit einem halben Auge ansehen und einem Achtel Ohr anhören kann?
Hätte ich heute das (wie ich las „glanzlose“) Spiel der Niederlande gegen Dänemark ansehen können, hätte ich doch zumindest mitbekommen, wie der Wanderpokal der WM-Sockenschiesser heute jenem Dänen überreicht wurde, der kurzzeitig nicht zwischen „Mein“ und „Dein“ unterscheiden konnte. Diese Tore sehen sich aber auch zum verwechseln ähnlich.
Zwei : Null
Und hätte ich mich dann später am Tag mit Japanern und Kamerunern beschäftigt, dann hätte ich mich vermutlich über die blond gefärbten Haare einiger japanischer Spieler gewundert. Und mich außerdem darüber erzürnt, dass diese Sashimi auf Beinen einfach so einen rostigen, alten Honda auf den Torwart meiner afrikanischen Lieblinge (den lieben, herzensguten, freundlichen Cameroooooooonern) gehetzt haben. Ist doch klar, dass der arme Keeper sich völlig überfahren fühlte.
Eins : Null
Das alles ist mir also erspart geblieben und so konnte ich meine ganze Kraft darauf aufsparen UNSEREM Erzrivalen Italien die Pest an den Hals zu kommentieren. Ich kommentierte mir zunächst im wildem Eifer nur die Finger wund, dann aber schließlich in der 39. Minute Alcaraz‘ Kopf an den Ball und beide zusammen in Tornähe. Der Führungstreffer gegen die Italiener – ja, das war ich. Dass auch ich mal tun muss, was eine Frau nach einer großen Mangoschorle tun muss, darf man mir aber nun wirklich nicht zum Vorwurf machen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass die Italiener meine Sendepause schamlos zum Ausgleich nutzen würden. Schlimmeres konnte ich dann glücklicherweise verhindern. Und die Sache mit Buffon? …. ich hab die Sache mit der Voodoopuppe wirklich nur mal ganz kurz ausprobiert.
Eins : Eins