Ich habe gesündigt. Denn ich habe weder das Spiel von Neuseeland gegen die Slowakei, noch das Spiel von Elfenbeinküste gegen Portugal angesehen. Stattdessen habe ich mir einen traurigen Film angeschaut über einen Kiwi, der ein einziges Mal in seinem Leben fliegen will.
(Danke an Sonya Schneider!)
Das streift Neuseeland zumindest am Rande. Über Spielergebnis und -verlauf habe ich mich aber natürlich schlau gemacht. Und so kann ich sagen, dass ich den Kiwis ihren Ausgleichstreffer in der Verlängerung von Herzen gönne. Ist ja ein bisschen wie bei dem kleinen Kiwi, wenngleich das Ende der Geschichte weitaus weniger tragisch zu werden verspricht.
Eins : Eins
Dass ich mir das zweite Spiel des Tages nicht selbst anschauen konnte, hatte mich zunächst leicht verstimmt. Denn zum einen musste ich auf den schönen Ronaldo verzichten (ging!), zum anderen konnte ich mich nicht von den Qualitäten der hochgelobten Elfenbeinküstlinge überzeugen. Spätestens aber als ich mir bei einem Sehenden den Spielbericht abgeholt hatte, war meine Stimmung schnell wieder über Normal Null. Auch bei diesen beiden Mannschaften war bei der Kälte offensichtlich die Spielfreude leicht eingefroren, so dass sich nicht mal ein klitzekleines Tor aus ihnen heraus kitzeln liess.
Null : Null
Nicht nur weil sich das dritte Spiel das Tages jeweils im Hoheitsgebiet des Feierabends tummelt, sondern auch, weil ich den mutmaßlichen Weltmeister Brasilianer so gerne zaubern sehe, habe ich mich pünktlich um halb-neun in den heimischen Strafraum begeben. An das nordkoreanische Spiel von 1966 konnte ich mich beim besten Willen nicht erinnern und so nahm ich der Einfachheit halber an, dass Brasilien die versammelte Pak-Dynastie mit ein paar einfachen Atemzügen vom Platz pusten würde. Nicht bedacht hatte ich aber dabei, dass dem Brasilianer an sich bei weniger als 25 Grad im Schatten schnell die Motivation einfriert. Und so haben nach den Engländern und Italienern, den Portugiesen und den Franzosen heute auch die Sambabrüder ihr Favoritenlichtlein unter einen sehr großen Scheffel gestellt. Nun gut. Sie schossen noch zwei Tore. Aber ein Feuerwerk war das beileibe nicht. Der Ausgleich von Jong-ils Jungs hatte fast noch mehr Charme.
Zwei : Eins
Bild: voltageek / Flickr