Wie immer, wenn wir abends beschließen am nächsten Morgen schon früh aufzubrechen, um mehr Pausen machen zu können, kommt auch diesmal alles Mögliche dazwischen, das uns daran hindert. Es ist fast schon zwölf als wir endlich aufbrechen. Das Wetter zeigt sich von seiner unfreundlichen Seite, was den Tag zum Reisen besonders geeignet macht. Heute wollen wir Stockholm erreichen, das rund 300 km entfernt liegt. Um den beiden Kleinen Herren eine Verschnaufpause zu verschaffen und um noch ein bisschen mehr von Schweden zu sehen, planen wir einen Zwischenstopp auf halber Strecke ein, in Söderköping ein. Da der eine der beiden Nachwuchscamper aber zu dieser Zeit gerade in süßen Träumen schlummert und wir diese raren Momente immer gerne nutzen, um Strecke zu machen, verschlägt uns der Zwischenstopp diesmal ins kleine Städtchen Trosa, das nur knapp 60 km vor Stockholm gelegen ist.
Trosa ist wunderbar. Da ist zum einen die klitzekleine Innenstadt mit dem Kanal, der sich wie eine Gracht durch sie hindurch schlängelt. Zum anderen ist da aber vor allem der Marsipangården, der vom Boden bis unter die Decke mit leckersten Leckereien vollgestopft ist. In Sachen süße Back- und Konditoreiwaren haben die Schweden ein echtes Händchen – sehr zum Leidwesen der deutschen Hüfte. Wir stopfen diverse süße Schmankerl in uns hinein und trinken Filterkaffee aus Omatassen. So muss Urlaub sein! Gut durchgezuckert treten wir nun die Weiterreise an.
Je näher wir Stockholm kommen desto besser wird das Wetter. Wir betrachten das als Omen und freuen uns über den schwedisch-blauen Himmel. Für die Tage in Stockholm haben wir uns auf einem der beiden städtischen Campingplätze eingemietet, Bredäng Camping. Der Platz ist nun wirklich kein Highlight, das haben wir aber auch nicht erwartet. Er ist bis auf den letzten Platz ausgebucht, landschaftlich belanglos (wobei er wohl an einer Seite am Meer liegen soll) und auf den vergleichsweise kleinen Parzellen stehen die Wohnmobile und Wohnwagen dicht an dicht. Was dieser Campingplatz aber auf der Habenseite verbuchen kann, ist eine ziemlich gute ÖV-Anbindung nach Stockholm, die wohl auch der Grund ist, warum es so viele Camper hierhin zieht. Man kommt von der Station Bredäng mit der Linie 13 ohne Umsteigen in 15 bis 20 Minuten zu den zentralen Haltstellen der Stadt. Vom Campingplatz zur Haltstelle läuft man nur knapp 10 Minuten.
Da wir relativ spät ankommen, sammeln wir unser Abendessen beim Thai unseres Vertrauens Campingplatzes ein und bekneten das freie WLAN, uns einen Livestream zu schenken, damit wir das erste Halbfinale der EM schauen können. Weder das Essen noch das WLAN erfüllen unsere gar nicht so hohen Erwartungen und die blöden Halsschmerzen, die ich nun schon seit Öland mit mir rumschleppe runden das Bild ab. Klar, dass zu allem Überfluss dann auch noch Portugal Wales aus dem Turnier schießt.